Samstag, 24. August 2013

1750-1830: Übersicht

Man kann sich darüber streiten, wie sinnvoll Jahreszahlen sind, wenn es darum geht, ein Verständnis für Kulturgeschichte zu vermitteln. Wenn man sich allerdings bewusst wird, wie kleinlich man in der eigenen Gegenwart ist … beispielsweise sind Filme, die älter als 20 Jahre sind, für manche Zeitgenoss_innen zu alt, um ernst genommen zu werden, in der darstellenden Kunst aber gilt denselben Leuten dann alles nach Picasso und Warhol ›komisch‹ oder keine Kunst, Beethoven (ca. 200 Jahre alt) finden sie toll, Schönberg (ca. 100 Jahre alt) nur seltsam und schräg …
… darf man der Vergangenheit auch zugestehen, dass nicht einfach alles irgendwie ›alt‹ ist, sondern manche Phänomene andere voraussetzten oder auslösten etc.. Zwar wird man nie belegen können (und es wäre auch unsinnig), dass Goethe oder Schiller die notwendige Voraussetzung für Büchners Schreiben und Denken waren oder der Frührealismus erst einsetzen konnte, nachdem der Weimarer Klassik die Puste ausgegangen ist. Aber es hilft zu wissen, dass Goethe zu Büchner keine Meinung haben konnte, weil er schon tot war (1832), als Büchners erstes Werk veröffentlicht wurde: ›Dantons Tod‹ (1835), ein pessimistisches Stück über die Folgen der Französischen Revolution, den Tugendterror und verlorene Illusionen politischer Führer.



Büchner hingegen konnte sich über das Kunstverständnis, die Literatur oder das Menschenbild  der Epoche des Idealismus sehr wohl eine Meinung bilden, denn Goethe, Schiller etc. waren einflussreiche Denker und Autoren seiner Schulzeit.

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